Wie wär`s mit Führerschein-Nachschulungen für Drängler?
Wer am Frankfurter Berufsverkehr auf den Autobahnen rundum teilnimmt, ist zwar irgendwie selbst schuld. Den nervigen Stau durch Überfüllung nimmt man ja klaglos hin, doch wenn sich wieder einmal ein paar rasende Wichtigtuer ineinander verkeilt haben oder die chronischen „Ich-kann-schon-in-dein-Cockpit-gucken“ -Drängler einen Crash gebaut haben, kostet das jedesmal Zehntausende ein bis drei Stunden wertvolle Lebenszeit. Und die armen Opfer der Null-Abstand-Fraktion tun mir leid.
In der Fahrschule gab es eine Faustregel für den absoluten Mindestabstand zum „Vordermann“: Halber Tacho. Wer 120 kmh fährt, muss 60 Meter Abstand halten. Was daran ist so schwer zu merken?
Zugegeben, es sind nicht immer testosterongetriebene Angeber, die so halsbrecherisch fahren. Ich habe schon bei friedliebenden Frauen im Auto gesessen, die am Vordermann klebten, als befürchteten sie, den Anschluss an irgendeine imaginierte Herde zu verlieren. Am Intellekt lag es nicht, Aggression ist auch auszuschließen. Ich bin jetzt für Führerschein-Nachschulungen alle 10 Jahre.
Und deshalb wird es so bald auch keine selbstfahrenden Autos geben. Die Aggro muss ja irgendwo hin.